alte wunden...
... reißen auf, manchmal.
aber von anfang an:
mein familie väterlicherseits hatte immer schon recht ungewöhnliche strukturen. es begann bei meiner oma, die eigentlich ein recht einfaches u stockkonservatives mädel war, doch bei ihrer partnerwahl hat sie für die damaligen verhältnisse u ihre dörfliche herkunft voll zugeschlagen. als sie das erste mal verheiratet war, bekam sie einen sohn (meinen "unbekannten" onkel - den seltsamerweise niemand mochte u daher auch kaum jemand kennt) u meine tante. dieser mann verstarb recht früh u sie heiratete nochmals. bekam noch einen sohn u wurde kurz darauf wieder witwe. dann kam mein opa ins spiel. er war ein rassiger italiener, nur kurz in der gegend (da war grad irgendeine großbaustelle - ein "baraber") u hieß angelo. dieser angelo scheint meiner oma ganz schön den kopf verdreht zu haben (u nicht nur das) - kurz, sie wurde wieder schwanger, aber: sie hat diesen jungen in die wüste geschickt (wir haben nur ein foto von ihm auf dessen rückseite er liebesschwüre festhielt u ihre reaktion nicht verstehen wollte).
nun, da stand sie nun da, alleinerziehend mit 4 kindern von 3 verschiedenen männern mitten in der tiroler provinz u musste selbst geld verdienen gehen.
diese familientradition hielt meine tante auch recht hoch. sie war früher einmal verheiratet u hatte aus dieser ehe zwei kinder, wovon ich jedoch nur meine cousine kenne, da bei der scheidung der sohn bei dessen vater blieb (die kinder wurden "geteilt"!). auch sie heiratete nochmals u bekam noch zwei söhne. unsere familie wusste bis vor ca. 10 jahren nur, dass meine cousine von einem anderen mann war - von diesem zweiten kind wussten wir nichts.
nun zu meinem vater. er hat recht jung geheiratet (musste er wohl, hat ja meine minderjährige mutter geschwängert) u hat nachdem ich u mein bruder schon etwas älter waren (12, 6) wurde noch außerehelich ein philipp gezeugt. diesen halbbruder hab ich nur als baby mal gesehen u seitdem schwirrt er so unausgesprochen in unserer familie umher. wie wir kinder bereits erwachsen waren hatten meine eltern ihre (vorerst) letzte beziehungskrise, da mein vater für 2 jahre auszog um nochmals ein kleines buschfeuer zu pflegen. sehr zum leidwesen von uns kindern bekam dies die gesamte nachbarschaft u kollegschaft meines vaters mit, u wir wurden erst recht spät über die situation aufgeklärt.
um jetzt zur eigentlichen geschichte zu kommen.
ich stand vor ein paar tagen bei meiner genüsslichen vormittagszigarette vor unserem büro u sah auf der gegenüberliegenden straßenseite einen ehemaligen arbeitskollegen meines vaters. engumschlungen. nicht mit seiner ehefrau.
unabhängig davon, dass es mir schnurzegal ist, was so andere menschen machen, wer mit wem u warum usf. wurde ich nur abrupt wieder an die vergangenheit erinnert. wie das damals war. wie mein vater einfach weg war u wir wussten, dass er bei einer anderen frau lebt mit deren kindern, sich dort wohler fühlt als bei uns. für mich war eigentlich am schlimmsten, dass er nie den mut gefunden hat, mir die wahrheit zu sagen. er wollte, vielleicht aus dem falschen vorsatz heraus (mich nicht zu verletzen bzw. zu beschützen), die ganze sache ein wenig schönen, doch da ich ja immer wieder ein paar informationen von unmittelbar beteiligten bekam, fühlte ich mich mit meinen 20 jahren ganz schön verarscht.
diesen knick, den er damals provozierte, den bekamen wir aus unserer beziehung nie ganz raus. u das weiß er. u ich auch.
ich kann nicht anders, ich kann die zeit nicht zurückdrehen u so tun, als ob dies alles nicht passiert wäre. ich spüre ja jetzt schon, wie mich so kleine situationen im alltag wieder total durcheinander bringen.
ich würde mir eigentlich nur wünschen, dass er endlich damit aufhört sich so sehr zu bemühen alles wieder gerade zu biegen. fein wäre, wenn er so wie ich unser verhältnis so akzeptiert, wie es ist.
aber von anfang an:
mein familie väterlicherseits hatte immer schon recht ungewöhnliche strukturen. es begann bei meiner oma, die eigentlich ein recht einfaches u stockkonservatives mädel war, doch bei ihrer partnerwahl hat sie für die damaligen verhältnisse u ihre dörfliche herkunft voll zugeschlagen. als sie das erste mal verheiratet war, bekam sie einen sohn (meinen "unbekannten" onkel - den seltsamerweise niemand mochte u daher auch kaum jemand kennt) u meine tante. dieser mann verstarb recht früh u sie heiratete nochmals. bekam noch einen sohn u wurde kurz darauf wieder witwe. dann kam mein opa ins spiel. er war ein rassiger italiener, nur kurz in der gegend (da war grad irgendeine großbaustelle - ein "baraber") u hieß angelo. dieser angelo scheint meiner oma ganz schön den kopf verdreht zu haben (u nicht nur das) - kurz, sie wurde wieder schwanger, aber: sie hat diesen jungen in die wüste geschickt (wir haben nur ein foto von ihm auf dessen rückseite er liebesschwüre festhielt u ihre reaktion nicht verstehen wollte).
nun, da stand sie nun da, alleinerziehend mit 4 kindern von 3 verschiedenen männern mitten in der tiroler provinz u musste selbst geld verdienen gehen.
diese familientradition hielt meine tante auch recht hoch. sie war früher einmal verheiratet u hatte aus dieser ehe zwei kinder, wovon ich jedoch nur meine cousine kenne, da bei der scheidung der sohn bei dessen vater blieb (die kinder wurden "geteilt"!). auch sie heiratete nochmals u bekam noch zwei söhne. unsere familie wusste bis vor ca. 10 jahren nur, dass meine cousine von einem anderen mann war - von diesem zweiten kind wussten wir nichts.
nun zu meinem vater. er hat recht jung geheiratet (musste er wohl, hat ja meine minderjährige mutter geschwängert) u hat nachdem ich u mein bruder schon etwas älter waren (12, 6) wurde noch außerehelich ein philipp gezeugt. diesen halbbruder hab ich nur als baby mal gesehen u seitdem schwirrt er so unausgesprochen in unserer familie umher. wie wir kinder bereits erwachsen waren hatten meine eltern ihre (vorerst) letzte beziehungskrise, da mein vater für 2 jahre auszog um nochmals ein kleines buschfeuer zu pflegen. sehr zum leidwesen von uns kindern bekam dies die gesamte nachbarschaft u kollegschaft meines vaters mit, u wir wurden erst recht spät über die situation aufgeklärt.
um jetzt zur eigentlichen geschichte zu kommen.
ich stand vor ein paar tagen bei meiner genüsslichen vormittagszigarette vor unserem büro u sah auf der gegenüberliegenden straßenseite einen ehemaligen arbeitskollegen meines vaters. engumschlungen. nicht mit seiner ehefrau.
unabhängig davon, dass es mir schnurzegal ist, was so andere menschen machen, wer mit wem u warum usf. wurde ich nur abrupt wieder an die vergangenheit erinnert. wie das damals war. wie mein vater einfach weg war u wir wussten, dass er bei einer anderen frau lebt mit deren kindern, sich dort wohler fühlt als bei uns. für mich war eigentlich am schlimmsten, dass er nie den mut gefunden hat, mir die wahrheit zu sagen. er wollte, vielleicht aus dem falschen vorsatz heraus (mich nicht zu verletzen bzw. zu beschützen), die ganze sache ein wenig schönen, doch da ich ja immer wieder ein paar informationen von unmittelbar beteiligten bekam, fühlte ich mich mit meinen 20 jahren ganz schön verarscht.
diesen knick, den er damals provozierte, den bekamen wir aus unserer beziehung nie ganz raus. u das weiß er. u ich auch.
ich kann nicht anders, ich kann die zeit nicht zurückdrehen u so tun, als ob dies alles nicht passiert wäre. ich spüre ja jetzt schon, wie mich so kleine situationen im alltag wieder total durcheinander bringen.
ich würde mir eigentlich nur wünschen, dass er endlich damit aufhört sich so sehr zu bemühen alles wieder gerade zu biegen. fein wäre, wenn er so wie ich unser verhältnis so akzeptiert, wie es ist.
tpl - 16. Okt, 07:45
das tut mir in einer gewissen art und weise ziemlich leid für dich, weil das einfach eine unausgesprochene zwickmühle ist.
obwohl, vl. hab ich mich etwas unklar ausgedrückt.
unser vater war (wenn er da war) immer sehr präsent - ist es auch heute noch - u ist jetzt ein wundervoller großvater.
doch da ist eben dieser bruch in der vergangenheit u leider lässt sich der (zumindest meinerseits) nie mehr ganz kitten.